Die 100 größten Unternehmen in MV konnten auch im ersten Jahr der Corona-Pandemie zulegen.
von Torsten Roth
Schwerin | Sie sind gut durch die Corona-Krise gekommen: Die 100 größten Unternehmen in MV haben im Krisenjahr 2020 ihre Umsätze weiter leicht steigern können, haben aber einige Stellen streichen müssen, geht aus dem gestern von der Norddeutschen Landesbank (NordLB) vorgestellten Top-100-Ranking der größten Unternehmen in MV hervor. „Es ist sehr erfreulich, dass die größten Unternehmen des Landes trotz der anhaltenden Corona-Pandemie beim Umsatz insgesamt zulegen konnten“, erklärte NordLB-Chefvolkswirt Christian Lips – wenn auch angesichts der Pandemie in sehr unterschiedlichem Maße. Dennoch: „Insgesamt präsentierte sich die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns im ersten Corona-Jahr aber als relativ robust aufgestellt“, meinte Lips.
Gute Geschäfte trotz Krise
Die Geschäfte laufen gut: Das umsatzstärkstes Unternehmen in MV ist 2020 erneut der Windkraftanlagenbauer Nordex aus Rostock. Der Ausbau der erneuerbare Energie beschert den Rostockern viele Aufträge. 4,65 Milliarden Euro setzte das Unternehmen um – 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt hat sich der Umsatz der 67 Unternehmen, die sowohl 2020 als auch im Jahr davor im Ranking waren, um 4,6 Prozent gestiegen, ergab die NordLB-Analyse.
Stellenabbau durch Corona
Die Corona-Krise hat indes bei den größten Unternehmen im Land zu einem leichten Stellenabbau geführt. 96.000 Beschäftigte waren bei den Top 100 in MV 2020 angestellt – 2,5 weniger als ein Jahr zuvor, ermittelten die NordLB-Analysten. Der Rückgang sei vor allem auf den pandemiebedingten Personalabbau beim Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises und bei der Deutschen Seereederei zurückzuführen.
AIDA Cruises musste nach einem Rückgang der Beschäftigtenzahl um rund 30 Prozent die führende Position als größter Arbeitgeber Mecklenburg-Vorpommerns im Jahr 2020 abgeben. Neuer Spitzenreiter ist der Windenergiehersteller Nordex aus Rostock, der sein Personal um 24 Prozent aufgestockt hat.
Auf den Plätzen drei bis fünf folgen wie im Vorjahr die HELIOS Kliniken Gruppe, die Universitätsmedizin Rostock und die Deutsche Bahn, die alle drei einen leichten Mitarbeiterzuwachs aufweisen. Ein äußerst dynamisches Wachstum verzeichnete das Fleischwerk EDEKA Nord. Mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahl um knapp 70 Prozent stieg das Unternehmen um 30 Positionen auf Rang 26 auf.