„Die Bonbonfabrik“ in Boizenburg bietet Angestellten auf 800 Quadratmetern die Möglichkeit fast 24 Stunden am Tag Sport zu treiben.
„Anders als alle anderen.“ Das ist das selbst gewählte Firmenmotto von Oliver Schindler, dem Geschäftsführer der Sweet Tec GmbH in Boizenburg. Und anders geht es beim Verbund der Firmen Sweet Tec, Toffee Tec und Ragolds tatsächlich zu. Andere Unternehmen erweitern sich, nur um ihre Lagerkapazitäten zu erhöhen. Schindler hingegen bietet seinen Mitarbeitern in einer gut 800 Quadratmetern großen Halle, die auch gut für die Produktion oder zur Lagerung genutzt werden könnte, ein Fitnessstudio mit neuster Ausstattung.
„Begonnen hat alles vor zwölf Jahren mit einem kleinen Fitnessbereich“, berichtet der Sweet Tec-Geschäftsführer. Dabei spielte auch damals schon die Verantwortung eine große Rolle. Stehen doch Sweet Tec und Co., die sich auf der eigenen Website selbst liebevoll „Die Bonbonfabrik“ nennen, mit ihren Produkten doch eher auf der Negativ-Seite von Ernährungsberatern. „Zu einer gesunden Ernährung kann auch etwas Süßes gehören“, hebt Schindler seine Ansicht zum Umgang mit Süßigkeiten hervor. Er sieht eine wichtige Komponente darin, dass der Genuss von Süßem durch Bewegung einen Ausgleich erfahren kann: „Alle Studien zeigen ja, dass Bewegung gesund hält.“ Deswegen engagiert er sich mit seinem Unternehmen unter anderem stark bei der SG Aufbau Boizenburg.
Diese Maxime wollte er jedoch auch von Beginn an seiner Belegschaft ermöglichen. Und das fast 24 Stunden am Tag. „Wir haben viele Schichtarbeiter, und auch die sollen vor oder nach ihrer Arbeit Sport treiben können“, erklärt Schindler diese Maßnahme. Der Geschäftsführer ist sich nämlich bewusst, dass viele seiner Mitarbeiter zur Arbeit pendeln. „Wenn man dann nach acht Stunden Arbeit erst noch nach Hause fahren muss, verliert man auf dem Heimweg häufig die Lust am Sport“, weiß Schindler. Ungefähr ein Viertel der Belegschaft von Sweet Tec, Toffee Tec und Ragolds nutzt das Sportangebot regelmäßig. Einer der Aktiven ist Philip Jahnke. Der 25-jährige Schichtleiter ist fast jeden Tag vor seiner Schicht im firmeneigenen Fitnessstudio, wie er der SVZ im Gespräch erzählt. Dabei sei es bei der Firma in Boizenburg das erste Mal, dass er erlebe, dass Mitarbeitern so eine Möglichkeit geboten werde. Richtig Spaß mache ihm hierbei das wöchentliche Kursangebot eines Kickboxers.
Aussagen, die Schindler gerne hört. Denn dem Geschäftsführer ist mit dem Sportangebot nicht nur an der körperlichen Fitness seiner Mitarbeiter gelegen. Er denkt mit dieser Maßnahme bereits vorausschauend und weiß: „Wenn irgendwann jeder den gleichen Lohn zahlen muss und erhält, machen solche Sachen den Unterschied.“ Und diesen Unterschied möchte der Geschäftsmann natürlich für sich nutzen. In unserer Region dürfte das momentan der Fall sein. So ist das Fitnessstudio in dieser Größe wohl eher einzigartig in der Umgebung.
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