DRK-Kita „Wiesenkinder“ in Boizenburg betrachtet musikalische Früherziehung als ganzheitliches Lernen
Ganz ruhig sitzen Leon, Maurice und Co. im Kreis auf einer Matte im Gruppenraum der „Eichhörnchen“. Gebannt schauen sie, was Bärbel Reimer aus ihrer großen Tasche holt. Diesmal lassen Klanghölzer und bunte Tücher die Augen der Kinder erstrahlen. Die Utensilien sind allerdings keine Geschenke für die Kleinen im Vorschulalter. Nein, Bärbel Reimer ist Musikpädagogin an der Musikschule des Landkreises Ludwigslust-Parchim und kommt jeden Freitag in die DRK-Kita „Wiesenkinder“ nach Boizenburg.
„Die Kinder freuen sich schon immer sehr darauf und fragen uns manchmal schon Tage vorher, wann es denn endlich wieder soweit ist“, erzählt Susann Fentzahn. Sie ist die Leiterin der Kita und sehr Dankbar für das Engagement von Bärbel Reimer.
Beobachtet die Erzieherin doch, dass die Musik sehr viel bei ihren kleinen Schützlingen bewirkt. „Zum einen sind die Kinder, seitdem Frau Reimer zu uns kommt, natürlich sehr viel musikalischer geworden. Da trauen sich in unserem täglichen Morgenkreis jetzt auch die Jungs, lauthals mitzusingen. Vorher haben einige wirklich nur gebrubbelt“, sagt Fentzahn.
Sie nennt aber auch noch weitere Aspekte: „Die musikalische Früherziehung von Bärbel Reimer erleben wir als ganzheitliches Lernen für die Kinder. Sie bekommen spielerisch Liedtexte beigebracht und singen diese dann sogar zu Hause vor. Und auch bewegungstechnisch haben wir, seit es die musikalische Früherziehung hier gibt, Fortschritte feststellen können.“ Für Fentzahn liegt dies vor allen Dingen am Rhythmus der Musik. „Der verleitet zur Bewegung und führt schlussendlich zum Sport“, ist sich die Kita-Leiterin sicher.
Bärbel Reimer macht unterdessen während der 45 Minuten ihres Programms auch noch ganz andere Beobachtungen und erzählt: „Zurückhaltende Kinder kommen zum Beispiel ganz oft durch die Musik einfach mehr aus sich heraus.“ Damit unterstreicht die Frau, dass durch die musikalische Früherziehung wichtige Merkmale der kindlichen Persönlichkeit gefördert werden sollen.
Den Kindern ist dies derweil egal. Sie lieben den Augenblick, da sie sich einmal ganz in der Musik verlieren können. „Ich mag das Zuhören“, sagt zum Beispiel der sechsjährige Leon aus Bahlen dazu. Er lauscht ganz versunken den Akkorden der Gitarre in Bärbel Reimers Händen. Und auch beim Verteilen der Klanghölzer ist die Freude bei Leon und seinen Kindergartenfreunden groß.
Aus genau diesem Grund wollen sich alle Beteiligten dafür einsetzen, dass dieses musikalische Projekt auch in den kommenden Jahren fortgeführt wird. „Bis jetzt haben uns abwechselnd die Lions in Ludwigslsut und die ortsansässige Firma Sweet-Tec unterstützt und natürlich kämpfen wir dafür, dass wir das Finanzielle ebenfalls zukünftig leisten können“, sagt Susann Fentzahn dazu.
Schließlich sollen auch nach Leon, Maurice und Co. ganz viele weitere Kinder erfahren, dass Musik weitaus mehr ist als nur Töne.